Am Wochenende vom 22. / 23. April traf sich ein Teil der Sektionsriege um 09:30 Uhr auf dem Parkplatz der Schule Steinach. Die im Vorfeld zum Ausflug versendete Materialliste liess bereits erahnen, dass ein abenteuerliches Wochenende in der Wildnis bevorstand!
Mit den Autos machten wir uns bei sonnigem Wetter auf nach Hemberg und weiter tiefer ins Neckertal, bis die Strasse dann nicht mehr weiter befahren werden durfte. Hier wurden wir von Aleksandar Bozovic (READY SET GO COACHING) begrüsst und in das Programm für das Wochenende eingeführt. Es soll nicht einfach nur ein spassiger Ausflug werden, sondern uns auch als Team weiterentwickeln und fördern. Ganz unter dem Motto: Leave your comfort zone!
Teambuilding – was macht uns als Gruppe aus?
Nach der Materialkontrolle konnte sich die Gruppe zu bereitgelegten Gegenständen in verschiedene Teams einteilen: Navigation, Essen, Ambiente, Schlafplatz und Feuer. Als Erstes stand das Thema Orientierung mittels Karte und Kompass an und der Weg zu unserem Basislager, welches auch als Übernachtungsplatz diente, wurde festgelegt. Auf der knapp 3h dauernden Wanderung legten wir immer wieder kurze Pausen ein und wurden durch Inputs von Aleksandar zu Diskussionen in folgenden Themen angeregt:
Grenzen überschreiten
Was bedeutet es für mich persönlich und für die Gruppe, Grenzen zu überschreiten?
Referenzen
Woran orientiert man sich? Wie orientieren wir uns im Training und am Wettkampf als Gruppe?
Rhythmus
Wie können wir als Gruppe den gemeinsamen Rhythmus finden? Was sind die Schwierigkeiten im Programm mit der Musik und dem Abstimmen aufeinander?
Was uns verbindet
Was verbindet uns persönlich als Mitglieder mit dem Verein und der Bodensektion sowie untereinander?
Es wurde eifrig diskutiert und Ideen ausgearbeitet, wie wir als Gruppe miteinander noch besser funktionieren und was uns als Gruppe ausmacht. Es war toll zu sehen, wie sich alle aktiv zu den Themen Gedanken machten und austauschten. So verging die erste Wegstrecke wie im Flug und wir erreichten gegen 14:30 Uhr das Basislager.
Ein richtiges Abenteuer – Bachwanderung durch das wilde Neckertal zum Ofenloch
Nachdem wir uns nochmals gestärkt hatten und unser Material wetterfest und sicher unter den Bäumen deponiert war, ging es im Flussbett des Neckers auf Richtung Ofenloch. In den ersten Metern noch etwas zögerlich und abgeschreckt vom kalten Wasser bewegte sich die Gruppe anfangs langsam immer höher durch das immer wilder werdende Tal. Bald schon hatten alle nasse Füsse und wir bewegten uns immer sicherer und zügiger im und am Fluss entlang. Immer wilder und unberührter werdend, veränderte sich das Tal in eine urtümliche Landschaft. An einigen Stellen war klettern und kraxeln angesagt, und wir meisterten den Weg durch gegenseitige Hilfe problemlos.
Und dann – nach knapp 1 1/2h – war es so weit: vor uns öffnete sich, umschlossen von 100m hohen Nagelfluhwänden, das Ende des Tals mit einer atemberaubenden Wasserfallarena! Knapp 60m höher im Gestein war eine riesige Öffnung, das Ofenloch. Ein unwirklicher und faszinierender Ort wie aus einer anderen Zeit, der uns alle etwas ehrfürchtig werden liess und in Staunen versetzte. Die letzten Meter hinauf in die Höhle liefen wir gemeinsam und genossen oben den Ausblick an der warmen Frühlingssonne.
Ursprünglich planten wir unseren Übernachtungsplatz in der Höhle. Da jedoch die Wahrscheinlichkeit bestand, dass es in der Nacht regnen kann, entschieden wir uns dagegen, was sich im Nachgang als richtig erwies (bei Regen wäre das Flusstal nicht mehr passierbar gewesen). Wir machten uns also nach vielen Fotos mit einem zufriedenen Grinsen und tlw. mit Sonnenbrand im Gesicht zurück hinunter ins Bachbett und folgten dem Necker bis wir wiederum unser Basislager beim Ampferenboden erreicht hatten.
Survival-Training
Zurück beim Material wurde es Zeit, unser Nachtlager einzurichten. Aus seiner Komfortzone herauszukommen ist nicht nur beim Sektionsturnen im Training und an Wettkämpfen im übertragenen Sinne erlebbar, sondern auch physisch beim Übernachten im Freien. Die anfänglich eingeteilten Teams kümmerten sich unter der fachkundigen Anleitung von Aleksandar darum, dass das Feuer brannte (Livia erwies sich als wahres Talent mit dem Feuerstein, weshalb wir gleich nach dem ersten geglückten Versuch das Feuer nochmals auspusteten :-)), der Übernachtungsplatz eingerichtet und geschützte Schlafplätze zur Verfügung standen, ein feines Nachtessen genossen werden konnte und wir nach dem Essen in gemütlichem Ambiente den Abend ausklingen lassen durften. Bis um ca. 01:00 Uhr genossen die Letzten den Abend bei warmen Getränken und Lagerfeuermusik mit tollen Gesprächen am Feuer. Husch noch kurz die Rucksäcke mit einer Blache abgedeckt, krochen wir danach unter dem Tarp in die wärmenden Schlafsäcke. Und kurz darauf entlud sich nach ganztägigem Wetterglück über unserem Basislager eine grössere Regenzelle, was uns aber dank verstautem Material und dem trockenen Schlafsack auf dem weichen Laubboden bis auf das etwas laute Prasseln des Regens nicht weiter störte.
Den Rucksack voll mit tollen neuen Erfahrungen als Team
Etwa um 08:30 Uhr krochen wir aus unseren Schlafsäcken. Keiner musste in der Nacht frieren und wir machten uns sogleich ans Frühstück und das Entzünden eines Feuers. Die am Vorabend aufgehängten Schuhe und Kleider wurden zwar durch den nächtliche Regen nicht trocken, waren dafür aber wieder frisch gewaschen. 🙂
Nachdem das Camp perfekt aufgeräumt und die Rucksäcke mit dem ganzen Material angeschnallt waren, machten wir uns wiederum bei sonnigem Wetter zurück in Richtung Ausgangspunkt zu den Autos. Zum Schluss tauschten wir uns nochmals über die gemachten wertvollen Erfahrungen aus und schlossen das Wochenende mit unserem neuen Team-Ritual ab.
Wir möchten uns herzlich bei Aleksandar für das perfekt organisierte, abenteuerliche und spassige Wochenende bedanken! Wir konnten als Gruppe – aber auch persönlich – viele Inputs und Erlebnisse mitnehmen, welche uns künftig im Training und an den Wettkämpfen kontinuierlich als Team weiter vorwärtsbringen. Die Komfortzone zu verlassen braucht Mut, gibt aber jedem die Möglichkeit ungeahnte Erfolge erleben zu dürfen. Vielen Dank für diese tolle Erfahrung!
Nebst den Bildern im Slider unter dem Text findest du auf unserem Instagram-Profil einen coole Video-Zusammenschnitt von den beiden Tagen; danke dafür Claudia 😉